Im Rahmen der Bedarfs- und Ressourcenanalyse wurde eine Mixed-Methods-Studie zur psychosoziale Lage und zum Substanzkonsum geflüchteter Menschen in Gemeinschaftsunterkünften durchgeführt. Unter Einbezug kultursensibler Faktoren im Forschungsprozess konnte das „hard-to-reach-sample“ der geflüchteten Menschen niedrigschwellig erreicht werden. Qualitative Interviews wurden mit Bewohner:innen und Fachkräften in Gemeinschaftsunterkünften durchgeführt. Diese Ergebnisse dienten als Grundlage für die Gestaltung eines quantitativen Erhebungsinstruments zur Durchführung einer Querschnittsstudie unter Berücksichtigung kultursensibler Faktoren. Mehrsprachig validierte Skalen wurden verwendet, um die psychosoziale Situation und den Substanzgebrauch zu erfassen. Aus den Ergebnissen ließen sich Erkenntnisse für das Multi-Komponenten-Präventionskonzept für geflüchtete Menschen und Fachkräfte in Gemeinschaftsunterkünften ableiten.

Im Rahmen der Akzeptanz- und Machbarkeitsstudie wurde das Multi-Komponenten-Präventionkonzept in einer Pilot-Gemeinschaftsunterkunft implementiert. Fachkräfte und Bewohner:innen wurden im Rahmen von Arbeits- und Fokusgruppen aktiv an Entscheidungsprozessen beteiligt und haben die Pilot-Implementierung multiperspektivisch gestaltet, um Maßnahmen des Suchtpräventionskonzepts mit ihren Erfahrungen zu adaptieren.

Im Rahmen der Evaluationsstudie wird das Multi-Komponenten-Präventionskonzept aktuell auf Erfolg getestet. Die Studie ist in einem randomisiert-kontrollierten Stepped-Wedge-Design angelegt und soll multizentrisch an mehreren Gemeinschaftsunterkünften durchgeführt werden. Durch das Stepped-Wedge-Design kann gewährleistet werden, dass allen Geflüchteten in den Gemeinschaftsunterkünften in der letzten Phase der Studie das Präventionskonzept zur Verfügung steht. Damit soll am Ende des Projekts ein wirksames und evidenzbasiertes Präventionskonzept zur Verfügung stehen, welches bundesweit dissemniert werden soll.